Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar macht der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller MdL, auf die einschneidende Diagnose Krebs aufmerksam. Insbesondere eine Krebsdiagnose bei Kindern und Jugendlichen stellt eine besondere Belastungssituation für Betroffene und deren Familien dar.
„Jedes Jahr erkranken in Deutschland knapp eine halbe Million Menschen neu an Krebs; in Bayern sind es jährlich etwa 70.000. Diese und viele weitere Zahlen werden von Krebsregistern erfasst – so auch in Bayern vom Bayerischen Krebsregister, dessen Beiratsmitglied ich bin. Das Überleben der betroffenen Patientinnen und Patienten hängt in der Regel stark vom Zeitpunkt der Entdeckung einer Krebserkrankung ab. Vorsorge und Früherkennung sind daher in jedem Alter ausgesprochen wichtig!“, betont Zöller.
„Eine ganz besondere Herausforderung ist es, wenn Kinder oder Jugendliche an Krebs erkranken. Leider werden über 2.000 Familien in Deutschland jedes Jahr mit solch einer Situation konfrontiert, in Bayern liegen die Zahlen zwischen 300 bis 400 betroffener Kinder und Jugendlicher“, berichtet der Patientenbeauftragte. „Die Krebserkrankung eines Kindes erschüttert in der Regel das emotionale und soziale Gleichgewicht einer ganzen Familie. Umso wichtiger ist es daher, sich frühzeitig professionelle Hilfe zu holen, damit die seelische Not nicht zu groß wird! In Bayern unterstützt nicht nur medizinisch-pflegerisches Personal, sondern auch das kostenfreie Beratungstelefon BürgerTelefonKrebs oder die Bayerische Krebsgesellschaft e.V..“
„Da vergleichsweise wenige Kinder und Jugendliche an Krebs erkranken, sind viele Medikamente nur für Erwachsene zugelassen. Um den jungen Patientinnen und Patienten aber eine bestmögliche Versorgung bieten zu können, gibt es in Bayern seit ca. fünf Jahren das Kinderonkologische Netzwerk Bayern – kurz KIONET, dem sich die Universitätsklinika Augsburg, Erlangen, München, Regensburg und Würzburg angeschlossen haben. Im KIONET findet ein fachlicher Austausch statt, der den Kindern und Jugendlichen in ganz Bayern klar hilft!“, freut sich Zöller. „Ein Netzwerk, das aber auch selbst unsere umfassende Unterstützung benötigt.“
„Als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung danke ich allen, die den kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen beistehen. Dazu gehören neben dem wichtigen medizinisch-pflegerischen Personal auch alle, die sich in der Forschung engagieren. Ebenso gehört mein Dank denjenigen, die psychosoziale Unterstützung leisten. Dabei denke ich sowohl an die professionelle psychosoziale Hilfe, aber auch das Ehrenamt und die Selbsthilfe. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle beispielhaft die Klinik Clowns, die zwar nicht heilen können, aber dennoch bedeutend sind, um Stress im Klinikalltag abzubauen“, so Zöller.
„Im Rahmen der U-Untersuchungen achtet man bei Kindern ab Geburt auf die Früherkennung von Krankheiten oder Entwicklungsstörungen. Kindergesundheit ist ein hohes Gut und sie legt den Grundstein für ein gesundes Leben. Um sich vor Krebs zu schützen empfehlen Expertinnen und Experten von klein auf eine ausgewogene Ernährung, ein angemessenes Gewicht, viel Bewegung, Schutz der jungen Haut vor UV-Strahlen, Schutz vor ‚Rauchen‘ und Alkohol sowie Impfungen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt etwa die Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus für Säuglinge und Kleinkinder, da Hepatitis-B u.a. Leberkrebs verursachen kann. Die ab dem Alter von neun Jahren sowohl Mädchen als auch Jungen angeratene HPV-Impfung (Humane Papillomaviren) schützt nachweislich vor HPV-bedingten Krebserkrankungen, wie dem Gebärmutterhalskrebs“, zählt der Patientenbeauftragte auf.