Das International Network for the Prevention of Elder Abuse (INPEA) hat den Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen (#WEAAD) am 15. Juni 2006 ins Leben gerufen; die UN hat ihn 2011 offiziell anerkannt. Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller, MdL, spricht sich für ein gesundes Älterwerden aus und unterstützt damit das gleichnamige Nationale Gesundheitsziel.
„Gesundes Älterwerden liegt mir am Herzen! Ein besonders sensibler Punkt in diesem Zusammenhang ist das Thema Gewalt in der Pflege, auf das ich aufmerksam mache. Tatsächlich sind pflegebedürftige Menschen gefährdet, Gewalt zu erfahren“, so der Beauftragte. „Präventionsmaßnahmen und Bewusstseinsschärfung sind deshalb wichtig!“
„Die Gründe für die Gewalt können vielschichtig sein und reichen von Überforderung und Überlastung bis hin zu kulturellen oder religiösen Ursachen. Dabei muss Gewalt nicht nur in Form von körperlicher Grobheit entstehen, sondern kann sich auch in Vernachlässigung oder emotionaler Kälte zeigen“, berichtet Zöller. „Um Gewalt vorzubeugen ist HINSCHAUEN und ANSPRECHEN von großer Bedeutung! Ein respektvoller und zugewandter Umgang mit älteren Menschen – insbesondere auch, wenn sie unter körperlichen oder geistigen Einschränkungen leiden – muss eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft sein! Wertvolles Informationsmaterial findet man beispielsweise beim Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) und in Bayern steht außerdem das Pflege-SOS Bayern beratend zur Seite. Die Hotline des Pflege-SOS Bayern ist am Bayerischen Landesamt für Pflege angesiedelt und kann kostenfrei unter der Rufnummer 09621 966 966 0 erreicht werden.“
„Nicht zuletzt kann auch fehlende Barrierefreiheit zur Diskriminierung älterer Menschen führen. Als Beauftragter werde ich immer wieder aufmerksam gemacht, dass insbesondere Seniorinnen und Senioren mit Höreinschränkung oder Hörbehinderung bei der Pflegeberatung große sprachliche Barrieren erleben“, so Zöller. „Gegen Diskriminierungsrisiken in unserem Gesundheits- und Pflegewesen müssen wir daher weiter entschieden vorgehen und darauf achten, dass vor allem ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen, Hilfe- oder Pflegebedarf von uns ausreichend Diskriminierungsschutz erfahren!“