Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller MdL, verfolgt das Ziel, dass Patientinnen und Patienten auf Organspendewartelisten in Deutschland schneller ein passendes Organ zur Transplantation erhalten. Der Beauftragte sieht in der Widerspruchslösung einen geeigneten Weg, um dieses Ziel zu erreichen.
Bei der Widerspruchslösung soll jeder Bürger als möglicher Organspender gelten, der zu Lebzeiten keinen Widerspruch erklärt hat.
„Als Patientenbeauftragter erfahre ich regelmäßig von betroffenen Patientinnen und Patienten wie groß der Wunsch nach Verbesserungen im Bereich der Organspende und Organtransplantation in Deutschland ist. Auch Ärztinnen und Ärzte bestätigen, dass wir im Bereich der Transplantationsmedizin schnellstmöglich etwas verbessern müssen“, betont Zöller. „Wenn in Deutschland auf eine Million Einwohner nur etwa 10,3 Organspenderinnen und -spender kommen, kann jeder nachvollziehen, wie gering unsere Spenderzahlen sind!“
„In der seit Jahren geführten Debatte wird im Allgemeinen nicht über das Ziel gestritten, sondern über den Weg“, so der Patientenbeauftragte. „Mir selbst ist dabei besonders wichtig, dass die Entscheidung jedes Einzelnen für oder gegen eine Organspende respektiert wird. Dabei betone ich aber, dass auch die Widerspruchslösung das Recht auf Selbstbestimmung zulässt; denn man behält seine Freiheit, Nein zu sagen.“
„Aus Studien und internationalen Vergleichen ergeben sich Hinweise, dass ein Widerspruchsmodell auch in Deutschland die Spenderrate positiv beeinflussen kann. Unbestritten bleibt aber ebenfalls, dass der Einfluss von Angehörigenentscheidungen ein zentraler Faktor für die Organspenderate ist. So ist Spanien unter der Widerspruchslösung das Land mit der höchsten Spenderzahl, obwohl Organe nur mit Zustimmung der Angehörigen entnommen werden. Die Kenntnis über den Willen des Verstorbenen hat dabei Einfluss auf die Entscheidung des Angehörigen. Ein vergleichbares Vorgehen wird in Deutschland als doppelte Widerspruchslösung bezeichnet“, berichtet der Beauftragte.
„Als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung plädiere ich daher nicht nur für eine Widerspruchslösung bzw. doppelte Widerspruchslösung, sondern auch und vor allem für eine gute Aufklärung der Bevölkerung – d.h. insbesondere auch Aufarbeitung der Thematik schon in der Schule! -, eine Optimierung der Prozesse in Krankenhäusern bzw. Transplantationszentren, Transparenz und Vertrauenswürdigkeit der Strukturen sowie eine gute Ausbildung des medizinisch-pflegerischen Personals“, fasst Zöller zusammen.
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