Die Vereinten Nationen haben den 15. Mai zum „Internationalen Tag der Familie“ ernannt. Das Motto in diesem Jahr lautet: Jung und Alt. Gemeinsam durch dick und dünn.
Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller, MdL, macht in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Pflegenden Angehörigen in unserem Gesundheits- und Pflegesystem aufmerksam. Auch, wenn Angehörigenpflege sich im häuslichen Umfeld abspielt, darf sie nicht dazu führen, Familiengesundheit zu belasten. Verbesserte Rahmenbedingungen für Pflegende Angehörige sind daher unerlässlich.
„Pflegebedürftigkeit kann jeden Menschen treffen. Aber natürlich geht es häufig um ältere Personen, wenn diese zunehmend gebrechlicher werden. Krankheit
oder Behinderung spielen aber auch für Kinder oder Ehepartner eine große Rolle und machen Pflege mitunter schon in jungen Jahren notwendig“, so der Beauftragte. „Pflegende Angehörige bilden nach wie vor den größten Pflegedienst unseres Landes und es ist inzwischen bekannt, dass die Pflege eines Verwandten oder eines Bekannten nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und emotional sehr belastend sein kann. Wir wissen aus Studien*, dass Angehörigenpflege mehr ist als ein Vollzeit-Job, zwei Drittel der Pflegenden hoch belastet sind, Angehörigen-Pflege ein Job-Killer ist und letztlich kaum alleine leistbar.“
„Am Tag der Familie möchte ich daher als Pflegebeauftragter meinen ausdrücklichen Dank an alle übermitteln, die im häuslichen Umfeld einen nahen Angehörigen oder Bekannten pflegen. Ich weiß, dass Sie das diesjährige Motto tatsächlich mit Leben füllen: Jung und Alt. Gemeinsam durch dick und dünn“, betont Thomas Zöller. „Dabei ist mir aber besonders wichtig, dass Hilfe- und Pflegebedarf in einer Familie nicht dazu führt, dass Familiengesundheit darunter leidet. Auch, wenn es wichtig ist, Füreinander da zu sein, müssen wir als Gesellschaft die Pflegenden Angehörigen noch besser unterstützen. Ich setze mich daher dafür ein, dass wir alle Pflegende Angehörige wertschätzen und es zu spürbar verbesserten Rahmenbedingungen kommt. Damit meine ich insbesondere finanzielle Entlastungen, soziale Absicherung und noch mehr Hilfsangebote in Wohnortnähe!“
* Forschungsteams des Universitätsklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben zusammen mit dem Medizinischen Dienst Bayern zwei große bayernweite Studien unter pflegenden Angehörigen durchgeführt. Vgl. https://www.md-bayern.de/aktuelles/presse/artikel/studienergebnisse-lage-der-pflegenden-angehoerigen-vor-und-nach-corona