Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Thomas Zöller MdL, setzt sich für eine stärkere Nutzung der bereits bekannten Potentiale der Prävention in unserem Gesundheits- und Pflegewesen ein. Neben der Erforschung weiterer präventiver Faktoren im Bereich Gesundheit und vor allem auch Pflege braucht es eine verstärkte Übernahme des Präventionsgedanken in Ausbildung und Studium von Gesundheits-, Pflege- und weiteren Heilberufen. Damit Prävention ihre volle Kraft entfalten kann, braucht es ein gesamtgesellschaftliches Handeln.
„Prävention heißt Vorbeugung und beinhaltet ein noch nicht voll ausgeschöpftes Potential für unser Gesundheits- und Pflegewesen. Diesen Schatz müssen wir unbedingt heben!“, betont der Patienten- und Pflegebeauftragte. „Unsere Gesundheit ist ein hohes Gut. Oft lernen wir sie erst schätzen, wenn sie nicht mehr gegeben ist.“
„Gesundheitsbewusstsein betrifft jeden Einzelnen. Aber auch alle Berufe, die im Gesundheits- und Pflegebereich tätig sind – zum Beispiel Ärztinnen und Zahnärzte, Pflegekräfte, Apotheker oder Physiotherapeutinnen sowie alle weiteren Gesundheits- und Heilberufe – sollten meiner Überzeugung nach schon in ihren Ausbildungen oder ihren Studiengängen den Präventionsgedanken verstärkt vermittelt bekommen“, so Thomas Zöller.
„Wir alle kennen die Berichte von hohen Kosten bei knappen Ressourcen, die derzeit unsere Gesundheits- und Pflegeversorgung vor große ökonomische und personelle Herausforderungen stellen. Prävention im Sinne von Gesundheitsförderung oder auch Prävention von Pflegebedürftigkeit sollten daher noch mehr Aufmerksamkeit erhalten!“, bekräftigt der Beauftragte. „Allerdings brauchen wir nicht nur die Nutzung der schon bekannten Möglichkeiten, sondern ergänzend gleichlaufend verstärkte Forschungsbemühungen, um die Datengrundlage zum Thema Prävention in Bayern und Deutschland weiter zu verbessern. Gerade im Bereich Pflege fehlen uns wissenschaftliche Grundlagen, wie Pflegebedürftigkeit hinausgezögert oder vermieden werden kann. Nur, wenn wir wissen, welche präventiven Faktoren beispielsweise Pflegebedürftigkeit wirklich verhindern, können medizinische und pflegerische Fachkräfte so geschult werden, dass sie nicht nur Symptome behandeln, sondern Ursachen. Als konkrete Beispiele seien genannt: Bemühungen zur Aufrechterhaltung kognitiver Fähigkeiten, Förderung von körperlicher Mobilität, Reduzierung sogenannter ‚Volkskrankheiten‘, wie etwa Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2 – auch im Zusammenhang mit Ernährung als Schlüssel der Gesundheit –, Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen oder Ermöglichung von rehabilitativen Maßnahmen.“
„Als Patienten- und Pflegebeauftragter bin ich überzeugt, dass die Realisierung von Prävention nur gemeinsam gelingen kann. Prävention ist also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Daher appelliere ich an alle in unserem Gesundheits- und Pflegewesen – also Hochschulen, Versicherungen, Berufsverbänden, Körperschaften, Behörden, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, ambulante Versorger und viele mehr – sich diesem Zukunftsthema noch intensiver anzunehmen!“, unterstreicht Thomas Zöller. „Ich selbst werde die Thematik daher auch bei meinem Runden Tisch Patienten- und Pflegeangelegenheiten auf die Tagesordnung setzen. Nur so können wir den Präventionsgedanken in alle Bereiche unseres Gesundheits- und Pflegewesens tragen und ihn tatsächlich auch leben. Am Ende können wir davon nur profitieren!“